Interview mit BlueLip von Christian Lamitschka für Country Music News International Magazine & Radio Show

Interview mit BlueLip von Christian Lamitschka für Country Music News International Magazine & Radio Show

Frage: Bitte stelle Dich den Lesern vor und erzähle uns
etwas über deine Geschichte.

Antwort:

Im Hauptberuf bin ich Anwalt und mache seit etwa 25 Jahren
Musik. Angefangen habe ich als Sänger und Gitarrist einer Punkband. Die Band ging
im Streit über die musikalische Ausrichtung auseinander und seit diesem Cut ich
habe für mich selbst weiter Songs geschrieben und gespielt.

Während meines Studiums und Jobs war die Musik für mich
immer der Ausgleich – ein Begleiter, um insbesondere stressige Situationen zu
verarbeiten. Über all die Jahre hatte ich immer den großen Traum der
Veröffentlichung. Die letzten Jahre konnte ich es dann endlich realisieren.

Frage: Welches ist Deine aktuelle CD und wie erfolgreich ist
sie?

Antwort:

Meine aktuelle EP heißt „Win again“. Auf Youtube hat „growing like a Baby“ Stand
heute schon etwa 50.000 Views.

Frage: Wie bist Du auf den Titel für die CD gekommen und was
hat Dich dazu inspiriert?

Antwort:

Der Titel der EP ist auch ein Song auf der Platte. Dieser
Song handelt davon, zu scheitern und immer wieder aufzustehen und es besser zu
machen. Deswegen „Win again“. Es ist ein ganz wichtiges Lebensmotto von mir.
Ich denke, wer noch nicht an etwas gescheitert ist, hat es einfach nie wirklich
versucht. Und nur die Niederlagen ermöglichen es, außerordentlich zu werden. Je
öfter man aufsteht, desto besser.

Frage: Schreibst Du die Songs selbst und wenn nicht, wie
findest Du die Songs für Deine Alben?

Antwort:

Ich schreibe alle Songs selbst. Texte und Melodien.

Frage: Welches von all den Liedern, die Du aufgenommen hast
ist Dein Lieblingssong und welche Geschichte steckt dahinter?

Antwort:

Mein Lieblingslied auf der EP ist „Growing like a baby“.
Mein Job als Anwalt ist teilweise tough. Man bekommt nichts geschenkt. Man muss
schnell lernen und sich verbessern, wenn man nicht richtig auf die Nase fallen
will. Davon handelt der Song. Das man schnell wachsen muss. Manchmal ist das
schön, manchmal nicht.

Frage: Wieviel kreative Kontrolle hast Du über Deine Musik?

Antwort:

Sehr schwer zu sagen. Ich bin da eine gespaltene
Persönlichkeit. Auf der einen Seite sehr kreativ und impulsiv. Meine besten
Songs habe ich inklusive Text teilweise innerhalb weniger Minuten runter
geschrieben. Es waren immer einmalige Situationen. Wie als hätte mich etwas
gerufen. Ich musste die Gitarre in die Hand nehmen, und habe einfach angefangen
ein ganz neues Lied zu spielen -intuitiv. Das habe ich dann aufgenommen.
Witziger weise passt in diesen Situationen selbst der Text zu 80 – 90 %.

Die andere Seite von mir ist ein akribischer Arbeiter. Ich
denke, das habe ich insbesondere über die Jahre im Job gelernt. Dinge zu
optimieren, immer wieder zu checken, ob man nicht hier und da noch ein
Schräubchen drehen kann – ein Wort oder ein Ton vielleicht noch besser passt.

Frage: Hinter einem Nummer Eins Hit steckt viel Arbeit … was
gehört dazu, dass er zur Nummer Eins wird?

Antwort:

Ein sehr guter Song und der unbedingte Wille, ihn zur Nummer
1 zu machen.

Frage: Das Internet spielt in der Welt der Musik eine immer
größere Rolle. Hat Dir das Internet
geschadet oder geholfen und wie wünscht Du Dir seine zukünftige Entwicklung?

Antwort:

Ich denke in der heutigen Zeit ist das Internet für mich ein
Vorteil. Die Musikwelt hat sich gedreht. Es gibt keine großen Vorschusschecks
mehr von Sony / BMG o.ä. Jeder ist auf sich alleine gestellt. Es gibt sehr
viele gute Künstler, die alle dieselben Chancen haben, sich zu vermarkten. Ich
hatte im Job allerdings die letzten 10 Jahre Zeit, das zu üben. Deswegen bin
ich zuversichtlich 😊.

Frage: Zu wem siehst Du musikalisch auf und woher kommen
Deine musikalischen Wurzeln?

Antwort:

Das könnte etwas länger dauern 😊. Ich bin mit Nirvana und Green
Day groß geworden. Den stärksten Einfluss auf mein Songwriting haben aber
sicherlich Coldplay (insbesondere die ersten beiden Platten) und Eliott Smith
gehabt. Dann kam eine dänische Band namens Kashmir dazu.

Zu
wem sehe ich auf? Sooooo viele: Freddy Mercury für seine Performance und was er
sich traut. Axel Rose und Liam Gallagher für Ihre Gleichgültigkeit – ihren
Rock´n´Roll Spirit. Mick Jagger für sein Schauspiel, seine Stimme, seine
Schärfe im Ausdruck. John Lennon für seine Texte – insgesamt die Beatles für
ihr Schaffen. Michael Jackson für seinen Rhythmus. Pink Floyd für die
sphärischste und berührend entrückteste Musik aller Zeiten. David Bowie für
seinen Mut und seine Stimme. ABBA für die perfekte Symbiose von Melodie und
Beat. ELO für endlos hörbare geile Musik. Johnny Cash und Roy Orbison für
Stimmen, für die ich keine Musik bräuchte, um ihnen mein ganzes Leben lang
zuhören zu wollen.

Frage: Wenn Du die Möglichkeit hättest etwas in der
Musikindustrie zu verändern, was wäre das?

Antwort:

Ich kann mich nur auf den deutschen Markt beziehen. Die
derzeitige Musiklandschaft finde ich sehr eingefahren. Es gibt wenig
Überraschendes. Weder überraschende Stimmen, noch Melodien. Man könnte meinen,
es gibt jemanden, der ein Schema vorgibt, an das sich alle halten müssen
Hiervon sehe ich nur wenige Ausnahmen – wie beispielsweise Grönemeyer oder die
Fantas. Keine Ahnung warum die Leute sich diese Austauschbarkeit antun. Aber
sie bekommen es eben vorgesetzt.

Frage: Als Künstler muss man viele verschieden Dinge tun,
wie zum Beispiel Aufnahmen machen, auf Tournee gehen, Interviews geben,
usw. Was machst Du am Liebsten, welches
ist Deine Lieblingsbeschäftigung?

Antwort:

Ich finde alles am Musikgeschäft aufregend. Vom Songwriting
über die Performance bis zum Aufnehmen. Es ist alles eine verrückte Traumreise.
Ich bin unendlich dankbar, dass ich das alles machen darf.

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