Jack Steadman begeisterte einst als Frontmann der Indieband Bombay Bicycle Club. Die Formation pausiert und Steadman erfindet sich neu. Als Mr Jukes mixt er Neo-Soul, HipHop, Beats, Electro-Samples und Funk – und schafft ein Debütalbum, das vor Diversität regelrecht zerberstet. Am kommenden Mittwoch wird Mr Jukes live in Berlin zu sehen sein.
Markante Brille, schlanke Statur, feiner Zwirn: Jack Steadman
ist ein Chamäleon. Er ist alles, was man nicht erwartet. Rückschlüsse
auf seine Musik zu schließen, gestaltet sich schwierig. Die Frage, was
diesen Mann wohl zum Transfer von Indierock zum Neo-Soul bewegt hat,
wird immer lauter. Die Antwort ist noch verblüffender: Jack Steadman
begab sich nach der Auflösung seiner Band auf ein Cargo-Schiff. Zwei
Wochen verbrachte er als Teil einer Crew, die seine Sprache nicht sprach
und auch allgemein zu beschäftigt war, um den Musiker zu beachten, der
sich an Deck kurzerhand sein Studio aufbaute. Alles zum Zwecke der
Produktivität und Inspiration.
Steadman gab
jedem Künstler, mit dem er zusammen arbeitete, seinen eigenen Spielraum –
und bildet Song-Gerüste von organischem Gigantismus. Eine Harmonie, die
nicht von ungefähr kommt, sondern der monumentalen Bandbreite von
händisch eingespielten Instrumenten zu verdanken ist: Drums, Keyboard,
Rhodes-Piano, Harfe, Bass, Saxophon, Trompeten, Synthesizer, Violine,
Cello, Vibrafon, Kontrabass und Hammondorgel sind auf “God First” zu hören.
MR JUKES live
27.09.2017 Berlin, Musik & Frieden |