LUCA VASTA Album “Stella” erscheint am 06.09.19

Hinter ihrem Debütalbum „Alba“ lagen bereits ein paar Monde, als Luca
Vasta sich auf die Suche nach den Essenzen begab. Für die inzwischen
31-Jährige Frau war der Prozess des Ablegens von Ballast wie das Räumen
eines Hauses. Ihres Hauses. Darin hatte sich, des vollkommen normalen
juvenilen Hochmuts wegen, eine Menge angesammelt: Erinnerungen, Ängste,
die Geister längst vergangener Liebesbeziehungen, ihre egozentrische
Künstlerseele, die nach Anerkennung gierte, der unsichere Blick auf das
was Pop sein soll, die vielen inneren, sich oft widersprechenden
Stimmen, die zu wissen vorgaben, wer sie zu sein hat und natürlich der
Nachhall des Vielen, was sie bereits als Sängerin, Songwriterin,
TV-Moderatorin und Schauspielerin gesagt und gesungen hatte. All das und
noch viel mehr wurde auf den Prüfstand gestellt. Das Meiste flog raus,
wurde entrümpelt und als Erfahrungswert ihres bisherigen Lebens in
Briefform aufgeschrieben. In schwimmfähigen, versiegelten Gefäßen segeln
ihre Notizen jetzt als Flaschenposten in die Ferne. Irgendwo hin. Ans
andere Ende der Welt. Was bleibt ist das leere Haus, dessen Räume jetzt
Möglichkeiten zu geschmackvollen Neubeleuchtungen bieten. Besser noch:
entschlackt ist das Haus lebendiger, beweglicher. Die Reise jenseits der
Statik und der vermeintlichen Vorzüge der Sesshaftigkeit hat begonnen.
Luca Vasta kann inzwischen überall zuhause sein. In Berlin, im
Bergischen, nahe Remscheid, wo sie aufwuchs, auf dem Gotthardmassiv, der
ihre Sprachen Italienisch, Deutsch und Englisch verbindet, und auf
Sizilien, der Insel, die ihr Vater Heimat nennt. Vor allem aber unter
den Sternen. Welch wunderbares Freiheitsgefühl!

„Stella“, Luca Vastas neues Album, wurde an einem unspezifischen Ort
geboren. Jenseits sprachlicher und nationaler Grenzen, gänzlich dem
Vielfaltsgedanken zugewandt, fand Luca Vasta zu sich selbst, zu neuer
Selbstbestimmung als Künstlerin, Sängerin, Komponistin und Charakter.
Ein Merkmal, das ihre neuen Songs stolz und selbstbewusst nach vorne
preschen lässt. „Ehe ich die Platte zusammen mit meinem Produzenten
Philipp Steinke schrieb und konzeptionierte, hatte ich mir ein klares
Ziel gesetzt: ich wollte etwas schaffen, was es in diesem Moment in
dieser Form nicht gibt“, sagt Luca. Wie auch? Es gibt ja nur eine Luca
Vasta, will man an diesem Punkt am liebsten einwerfen. Aber es brauchte
mehr als eine Zielsetzung. Lucas Mut, autonom von großen Plattenfirmen
und Marketingleuten in jedem Punkt der Albumentstehung, von den
Studiosessions, über die Cover-Gestaltung bis hin zum Foto-Shooting,
Regie zu führen, zahlte sich aus. „Stella“ ist ein Musica Festa
Italiana, weil in der Platte eben keine zeitgeistigen Italo-Klischees
bedient werden. Viel mehr standen originelle Cantautori wie Lucio
Battisti und der Filmkomponist Nino Rota Pate für „Stella“. Aber auch
Film Noir und die französische Yéyé-Popauffassung des großen Serge
Gainsbourg, lugen neben der Nonchalance des dunklen Schlagers der 60’s
hier und da in „Stella“ hervor.

Sämtliche der 11 neuen Songs verströmen das unwiderstehliche, sinnliche
Odeur des Castello Vasta. Der Titel „Old Italian Songs“ ist Programm:
Luca Vasta greift die Canzone-Kultur auf, deutet sie modern, beraubt sie
aber nicht ihres Charakters. Es gibt viele großartig-antizyklische
Momente auf dem Album. Während die Pop-Gegenwart praktisch keine
harmonischen Deutungen mehr kennt, feiern die Akkorde auf „Stella“ ein
zeitlos-schönes Freudenfest. Man kann sie auch als Wegweiser verstehen:
ist das Stakkato einmal ausgetanzt, wächst die Sehnsucht nach großen,
breitwand-artigen Arrangements. Der trägt „American Dream“ mit 60’s-Beat
und atemberaubend orchestrierten Chören Rechnung. Eine politische
Dimension misst Luca Vasta dem „Märchen“-Song, wie sie ihn
augenzwinkernd nennt, übrigens nicht bei. Vielmehr wird darin über die
riesige Auswanderungswelle von Sizilianern in den 70er-Jahren Richtung
Amerika aus der Perspektive einer verliebten jungen Frau erzählt. Das
erste Knutschen, die erste Zigarette, die erste Rollerfahrt – vor
aufbegehrender Energie berstet „Modica“, der fröhliche Opener des
Albums. Die heiße, sommerliche Luft Siziliens, und die Gerüche der Insel
lässt Luca darin förmlich schmecken und riechen. „Melancholia“
thematisiert und enttabuisiert die schwere Depression eines Freundes
offenherzig mit Empathie und Feingefühl in den Strophen der Ballade.
Ihre Geschichten packt Luca Vasta nicht mit Fingerspitzen an. Als
Lebensneugierige ist sie jeweils mittendrin, mit jeder Faser ihres
Seins. Abwechselnd mit angezogenem Tempo, dann aber auch mit der Stille
als bestem musikalischen Ratgeber, hat sie ein vielfältiges Album
geschaffen. Auf „Stella“ gibt es viel zu entdecken – vor allem den
mitreißenden Charme der Geschichtenerzählerin Luca Vasta.

Ihre eigene Story als Rechteinhaberin ihres Frauseins, das Durchsetzen
in einer männerdominierten Branche, den Widerspruch zum Schlüpfrigen als
Werbeargument, und das Ausleben ihrer Kreativität, die sich nicht von
selbsternannten „Marketingexperten“ sterilisieren lässt – das alles
offenbart sich auch in „Stella“. Aber nicht als vordergründig
inszenierter Zeigefinger. Dafür ist Luca Vasta viel zu sehr Macherin als
Protestlerin. Wer ganz genau hinhört, wird aber in den Noten, die sie
mit „Stella“ setzt, reichlich Mut, Selbstbewusstsein und
Selbstbestimmung finden. Neben der vielen Liebe zum Detail, die „Stella“
als hellstrahlenden Stern in schwermütigen Zeiten erscheinen lässt.

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