Ch.L.: Würdest du dich bitte unseren Lesern vorstellen und uns etwas über deinen bisherigen Werdegang erzählen?
Gilbrecht: Mein kompletter Name ist Gilbrecht Thomann.Ich bin 1946 in Dannenberg / Niedersachsen geboren (ja wirklich!) und mache seit 55 Jahren Musik.Angefangen habe ich mit Geigenunterricht beim Großvater.Mit 12 Jahren hatte ich mich dann mehr für Gitarren interressiert und mir von Freunden ein paar Grundakkorde zeigen lassen.Mit einer geliehenen Gitarre habe ich mich dann selbst weiter fortgebildet.Mit 15 trat ich als Sänger und Gitarrist in die erste Band ein.Weiter ging’s dann in mehreren Beatbands bis ins Jahr 1974.Ich hatte inzwischen Frau und Kinder und bin aus beruflichen Gründen 1976 nach Berlin gezogen und die aktive Musik an den berühmten Nagel gehängt.Nachdem ich krank wurde und den Job durch Wirtschaftpolitische Maßnahmen im Jahr 1994 verlor, habe ich wieder zur Gitarre gegriffen und wollte wieder ins Musikgeschehen eingreifen.Aber eine Arthritis in den Handgelenken ließ das nicht zu – es reichte aber immer noch für die Rhythmusgitarre.Ich hatte meine Musikrichtung von Rock’n’Roll mehr in Richtung Country verlagert und als es die ersten Karaoke und Playback-CDs zu kaufen gab, begann ich bekannte Country- und Rockoldies zu interpretieren.Das kam in meinem Bekanntenkreis sehr gut an, sodaß ich mich eines Tages überreden ließ in einer Berliner Karaokebar aufzutreten.Der dortige Erfolg spornte mich nur weiter an, und trotz meines Alters (ich bin inzwischen Rentner) fing ich an, meine Songs auf CD zu brennen und an Bekannte und Freunde zu verschenken.Im Internetportal myspace bekam ich viel positives feedback
Und ein Songwriter und Countrysänger aus USA fragte mich, ob ich seine Songs nicht in Deutschland aufnehmen möchte.Ich bekam dann 16 Songs von ihm und bin dabei, alle professionell aufzunehmen und eventuell zu veröffentlichen.
Ch.L.: Es gibt viele Country-Music-Fans in Europa, die zum ersten mal etwas über dich Erfahren. Wie würdest du deine Musik jemandem beschreiben, der noch sie noch nie zuvor gehört hat?
Gilbrecht: Ich singe nicht so wie viele typische Countrysänger, sondern „vereinfache” die Tonfolge nach meinen Gefühlen.Würde es etwa als „Happy Country” oder „Country Light” bezeichnen, wobei die typischen Grundelemente stets erhalten bleiben.
Ch.L.: Schreibst du deine Lieder selber? Wenn nicht, wie gehst du bei der Suche nach neuen Songs vor?
Gilbrecht: Ich habe einen guten Songwriter in USA
Ch.L.: Was ist dein Lieblingslied von allen, die du bisher aufgenommen hast? Welche Geschichte steckt dahinter?
Gilbrecht: „She Sure Looked Good Last Night „– weil das wohl jedem von uns schon einmal passiert sein könnte
Ch.L.: Was ist dein Lieblingslied von allen, die du bisher geschrieben oder gesungen hast? Welche Geschichte steckt dahinter?
Gilbrecht: When I’m Gone – es ist mein erster „eigener”!
Ch.L.: Welcher Song wird die nächste Single?
Gilbrecht: Mal sehen, ich habe ja noch einige…
Ch.L.: Das Internet spielt eine immer größere Rolle im Musikgeschäft. Hat es dir geholfen oder hat es dich behindert? Wie würdest du dir die zukünftige Entwicklung wünschen?
Gilbrecht: Ohne Internet geht fast gar nichts mehr
Ch.L.: Wer sind deine musikalischen Vorbilder?
Gilbrecht: George Strait, Alan Jackson, aber auch Buddy Holly
Ch.L.: Wie bist du zur Country-Musik gekommen? Gibt es dazu eine Geschichte?
Gilbrecht: Über einen Krankenhausaufenthalt…(lach)
Ch.L.: Was ist das Einmalige, das dich von anderen Künstlern unterscheidet?
Gilbrecht: mein Alter!
Ch.L.: Was war deine größte Herausforderung im Musikgeschäft?
Gilbrecht: Mit 60 nach über 30 Jahren wieder auf der Bühne zu stehen
Christian Lamitschka ( Ch.Lamitschka@t-online.de )
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