Interview mit Bluefield beim 39. CRS, 2008
C.L.: Bluefield sind Rick Ferrell und Jennifer Hicks. Ladies first – willkommen bei CountryHome Magazine.
J.: Danke, schön hier zu sein.
C.L.: Rick, auch dir herzlich willkommen.
R.: Danke für die Einladung Christian.
C.L.: Rick, lass uns mit dir anfangen. Du bist ein erfolgreicher Songwriter, hast Songs geschrieben für Tim McGraw und Martina McBride und hattest selber eine erfolgreiche Nummer 1. Bitte erzähl uns etwas über deine Karriere als Songwriter und was dich deiner Meinung nach als Künstler ins Scheinwerferlicht gebracht hat.
R.: Songs zu schreiben hat mir so manche Tür geöffnet. Ich bin schon immer ein Künstler gewesen und ein bedeutender Teil meiner Kunst ist es eben, Songs zu schreiben. Aber es hilft auch den Lebensunterhalt zu verdienen, während man sich als Künstler durchschlägt. Es schadet aber sicher auch nicht, ab und zu einfach mal Glück zu haben.
C.L.: Wie kam es dazu, dass du dieses wunderschöne Mädchen gefunden hast und mit ihr zusammenarbeitest ?
R.: Na ja, eines Tages saß ich an der Bushaltestelle und dann kam sie zu mir (lacht).
C.L.: Ok, wie war es wirklich Jennifer?
J.: Eigentlich haben wir uns vor 10 Jahren im Geschäft kennengelernt. Wir waren beide Solokünstler. Vor 4 Jahren bat ich ihn eine Platte mit mir aufzunehmen, die ich bei einem Label hier in der Stadt machte und so fingen wir zusammen an für die Platte zu spielen und zu schreiben und es passt einfach zusammen. Zu zweit – als Band – klangen wir besser als jeder einzeln und nun sind wir hier.
C.L.: Was ist an euch so einzigartig, dass ihr euch von anderen Duos auf dem Markt unterscheidet?
R.: Ich glaube, unsere Lieder unterscheiden uns von den anderen, unsere Melodien, und dass man hört, woher wir kommen. Und die vielen tollen Shirts, die Jennifer trägt – ich denke, das ist der wirkliche Unterschied (beide lachen).
C.L.: Warum habt ihr angefangen zu lachen?
J.: Weil ich lachen musste. Auf jeden Fall wird uns die Musik unterscheiden. Rick hat eine wundervolle Gabe, Melodien zu schreiben, die anders sind, trotzdem verkaufbar und die man sich gerne anhört. Ja, wir hoffen, dass allein unsere Musik uns unterscheidet.Ja, und unsere Klamotten.
R.: Und, dass du tanzt…
J.: Und, dass ich tanze.
C.L.: Du tanzt? Oh, da must du schon etwas konkreter werden.
J.: Wo wir gerade vom Tanzen sprechen, wir haben erst kürzlich einen Schnitt vom “Dancing with the Stars”-Star, Julianne Huff, bekommen – also sie hat einen unserer Songs geschnitten.
C.L.: Ich habe gehört, dass ihr euch auch an einem Projekt für einen guten Zweck beteiligt. Könnt ihr uns darüber etwas erzählen? R.: Das “Hooks for Books” Projekt ist von einem Freund von mir, der in den 80ern ein erfolgreicher Boxer war, sehr erfolgreich sogar. Und er hat ein Projekt gestartet, dass sich „Hooks for Books” nennt.
Es geht dabei darum, Kinder fürs Boxen zu begeistern. Jeder, der boxen will oder zugucken will, kommt. Sie wählen High School Schüler aus und lassen Schule gegen Schule antreten, was ca. 5-6 Schulen bedeutet. Jeder kommt um zuzusehen und so kommt Geld für die örtlichen Schulen zusammen. Wir haben sozusagen den musikalischen Teil übernommen. Wenn irgendjemand singen will, und High School Kids wollen singen, unterrichten wir sie sozusagen und machen hinterher eine Show.
C.L.: Das ist cool. Wie ist es so mit Rick auf der Bühne zu stehen?
J.: Es ist großartig. Als Solokünstler dreht sich alles nur um dich, aber wenn du wie wir im Duett auftrittst, macht es einfach mehr Spaß. DU kannst mit jemandem zusammen spielen. Mir macht es einfach mehr Spaß. Wie ist es denn für dich?
R.: Genau so. Du kannst dich aufeinander verlassen. Manchmal guckst du in die Menge, versuchst alles, um sie zufrieden zu stellen und manchmal starren sie einfach zurück. Dann sehen wir uns gegenseitig an und das hilft damit besser umzugehen. Musikalisch gesehen gibt uns das einen gewissen Sound und somit klingen wir nicht wie alle anderen,
C.L.: Versucht einer von euch Frontmann/-frau zu sein oder übernehmt ihr beide Verantwortung?
R.: Ich würde sagen es ist 50/50.
C.L.: Ist es wie eine Beziehung?
R.: Es ist in der Tat wie eine Beziehung.
J.: Ja, beide geben und beide nehmen. Er ist definitiv der Schreiber der Band – da kann ich noch einiges lernen.
R.: Das würde ich wirklich so nicht sagen.
J.: Wir treffen auch beide voneinander getrennte Entscheidungen, haben beide Stärken und Schwächen. Und glücklicherweise sind wir in vielen Bereichen gut, abgesehen davon, dass wir weder mechanisch noch technisch begabt sind, was unsere Tagesplanung manchmal schwierig macht, aber lassen wir das.
C.L.: Ihr habt viel Zeit mit touren und auf der Bühne gemeinsam verbracht. Verbringt ihr auch abseits der Bühne Zeit miteinander?
R.: Neulich bin ich Golfen gegangen.
J.: Ja, er ist neulich zum ersten Mal seit langem wieder Golfen gegangen und ich wollte das nicht machen. An sich gibt es im Moment wenig Freizeit, weil wir im Moment so beschäftigt sind und sogar, wenn wir nicht gerade irgendwo spielen, machen wir Promotion für diese Platte, also gibt es eigentlich keine Zeit, wo wir nicht zusammen sind.
R.: Ja, es sind so 24 Stunden am Tag seit …
J.: Seit einem ganzen Jahr, seit wir bei diesem Label unterschrieben haben, sind wir zusammen.
C.L.: Welches Label?
J.: Country Thuner Records.
C.L.: Oh, erzählt mir etwas über dieses Plattenlabel.
J.: Es ist eigentlich ein brandneues Label, es ist das neue Label von Herbert Brand. Es sind schon diverse Künstler unter Vertrag genommen worden. Es ist ein ziemliches Babylabel, also es ist noch reichlich neu, aber es macht sich toll. Das sind großartige Menschen und wir sind unheimlich stolz, dass sie uns unter Vertrag genommen haben.
C.L.: Wie seid ihr zu ihnen gekommen?
R.: Ich kannte ihn schon, ich habe mit dem Label sechs Jahre im Bereich Veröffentlichung / Songwriting gearbeitet. Als sie vor anderthalb Jahren das Label gegründet haben, haben wir bereits als Bluefield im Studio aufgenommen und das war, als sie uns überzeugten zu ihrem Label zu kommen.
C.L.: Wo denkt ihr, werdet ihr in vier Jahren sein?
R.: Na ja, wir werden dann hoffentlich an unserem vierten Album arbeiten.
C.L.: Und den nächsten CMA artist award einheimsen?
R.: Na ja, wir hoffen darauf schon für nächstes Jahr (lacht), du sprichst von den nächsten 4 Jahren…..
J.: (lacht) Ja, darauf hoffen wir, eigentlich wäre das mehr als wir uns jemals erträumen könnten, aber natürlich träumen wir davon.
C.L.: Was ist das Schwierigste daran auf Tour zu sein und die CD zu promoten?
R.: Wahrscheinlich…
J.: Für mich nur der Schlafmangel.
R.: Alles, was sich früh am Morgen abspielt, ist echt hart für mich, weil ich eine Nachteule bin. Alles, was ich mache, mache ich nach Sonnenuntergang. Also so ziemlich alles, was man so vor 7 Uhr am Morgen machen kann, ehe man loslegt.
J.: Na ja, wenn du einen Auftritt bis Mitternacht hattest, danach Meet & Greets und du bis 3 Uhr am Morgen wach bist, ist es schwierig 6 oder 7 Uhr schon Radio zu machen. Alles andere ist in Ordnung…
R.: Aber im Gegensatz zu Anderem stört mich das nicht.
J.: Wir beschweren uns aber nicht, schließlich haben wir lange darauf gewartet und werden absolut alles dafür tun.
C.L.: Wo können eure Fans außerhalb der Vereinigten Staaten, Informationen über euch bekommen?
R.: Im Moment ist Myspace: Bluefield band das Einfachste.
J.: Wir haben viele deutsche Freunde.
C.L.: Wirklich? Erzählt mir mehr darüber…
J.: Na a, du weißt ja, wie Myspace funktioniert. Unsere Adresse ist myspace.com/Bluefield band und die Menschen stoßen auf die Seite und unsere Musik und somit gibt es Menschen von der ganzen Welt auf unserer Seite und das ist natürlich eine tolle Möglichkeit unsere Musik bekannt zu machen und so hören auch die Leute in Deutschland unsere Musik und wir können miteinander kommunizieren.
C.L.: Es war toll euch hier zu haben und ich hoffe euch bald mal wieder zu sehen.
J.: Danke.
R.: Danke, Christian.
Christian Lamitschka ( Ch.Lamitschka@t-online.de )
www.MySpace.com/ChristianLamitschka