Interview mit Ansel Brown

Interview mit Ansel Brown beim CRS 39, 2008

C.L.: Ansel, ich weiß, es gibt etwas, das liegt dir ganz besonders am Herzen – du hast ein Projekt für körperlich und geistig benachteiligte Kinder. Lass uns zuerst darüber sprechen.
A.B.: Ja genau. Es heißt „The Bigger Heart Tour”. Als ich vor etwa vier Jahren das erste Mal Country Music gemacht habe, sagte mir mein Herz, dass das einen besonderen Grund haben muss. Und was passierte? Ich begann in Kinderkrankenhäusern zu arbeiten. Diese Arbeit hat mein Leben stark beeinflusst, mehr als ich je gedacht hätte.
Diese Kinder, die ich in den Krankenhäusern besuche, sind so einzigartig auf dieser Welt und inspirierend genau wie viele andere benachteiligte Leute auch. In jeder Minute am Tag müssen sie sich Herausforderungen stellen, denen sich viele von uns gar nicht stellen müssen.
Als ich sah, womit die Kinder, die ich besuchte, tagtäglich zu kämpfen hatten, fühlte ich mich überfordert und depressiv, wollte nicht nach draußen gehen, wollte überhaupt gar nichts tun, weil ich nicht die Stärke hätte, die sie haben. Sie sind die härtesten Kerle auf Erden.
Meine Arbeit nahm von Tag zu Tag zu und ich arbeitete immer enger mit den Kinderkrankenhäusern zusammen, so dass wir das Projekt „The Bigger Heart Tour” ins Leben riefen – in allen 50 Bundesstaaten der USA. Wir werden zukünftig auch in einigen europäischen Ländern arbeiten, weil wir dieses Projekt weltweit ausdehnen möchten. Im wahrsten Sinne des Wortes: hingehen und Wirkung bei den Kindern erzielen, ihnen helfen zu vergessen, warum sie im Krankenhaus sind, sie zu kleinen Stars machen. So praktizieren wir das und es ist eine unglaubliche Erfahrung, die mein Leben verändert hat.
C.L.: Das ist großartig! Ok, lass uns über deine Musik reden. Ich weiß, du hast viele neue Ideen, die du uns verraten möchtest.
A.B.: Ja klar. Das Album, welches gerade fertig geworden ist, hat 14 Lieder. Es heißt „Your Just Smoke” wie der gleichnamige Titelsong. Es sind einige Lieder auf der Platte, die von einigen großartigen Freunden von mir geschrieben wurden, einige von unbekannten Songschreibern und dann von Songschreibern, die große Hits geschrieben haben wie Viktoria Saul, Doug Johnson – sehr bekannte Liedermacher. Neil Frasher und ich glauben, dass wir in den letzten 2 Jahren ein Album erstellt haben, das hoffentlich viele verschiedene Leute erreicht, vielleicht auch die, die nicht unbedingt und üblicherweise Country Music hören. Ich hoffe, auch diese Leute erreichen zu können.
In dem Album steckt eine Menge Herzblut. Was mir z. B. sehr viel bedeutet ist „One Wish”, ein Lied, das ich schrieb und das die nächste Auskopplung sein wird. Ende März wird sie erhältlich sein. Es ist ein Lied über ein kleines Mädchen und es erzählt von Leuten, die Schwierigkeiten haben. Das Mädchen heißt Hope Stout (Starke Hoffnung) und sie hatte buchstäblich viele Leben mit nur einem Wunsch verändert. Sie starb. Sie hatte Krebs im Endstadium. Und sie wünschte sich, dass alle Kinder in ihrer Stadt ihre Wünsche erfüllt bekommen. Wir sprachen mit hunderten Kindern, die ihren Wünsche äußern durften – einen Wunsch, der was ziemlich teuer sein konnte.
Wenn man an all die Kinder denkt, die Disney World besuchen möchten oder die ein Star für einen Tag sein wollen, was auch immer es ist, sie bekommen ihren Wunsch erfüllt.
Als dieses kleine Mädchen gefragt wurde, was ihr persönlicher Wunsch sei, antwortete sie „Ich möchte, dass alle ihren Wunsch erfüllt bekommen” und alle bekamen ihren Wunsch erfüllt, weil sie es sich so gewünscht hatte.
Das NFL Football-Team Caroline Panthers von North Carolina organisierte eine große Solidaritätsveranstaltung im Monat nach ihrem Tod. Sie brachten das ganze Geld auf, welches nötig war, um all die Wünsche zu erfüllen – weil SIE es sich so gewünscht hatte. Deshalb habe ich ein Lied darüber geschrieben und es geht mir sehr nahe. Es beinhaltet nur eine Frage „Was würdest du tun, wenn du einen Wunsch frei hättest? Würdest du ihn für jemand anderen einsetzen?” Das ist eine tiefgehende Frage. Ein erhebender, peppiger Song, der jedoch eine ernste Frage beinhaltet und über die Beeinflussung der Welt erzählt.
C.L.: Das glaube ich.
A.B.: Das Album kommt am 6. Mai !
C.L.: Was inspirierte Dich, das Album „Your Just Smoke” zu nennen?
A.B.: Zwei meiner besten Freunde haben den Song „Your Just Smoke” geschrieben, Skip Black und Chuck Allen Floyd. Ich singe den Song nun schon seit einigen Jahren bei Auftritten und ich habe nicht damit gerechnet, ihn auf meinem jetzigen Album zu haben. Aber als wir die Aufnahmen für das Album fast abgeschlossen hatten, brauchten wir noch einige extra Songs und sofort kam mir „Your Just Smoke” in den Sinn.
Ich sagte zu meinem Label-Chef, Sean Gilbert: „Sean, ich denke, ich will Your Just Smoke”, weil wann immer ich damit aufgetreten bin, mochten die Leute den Song und ich fand ihn für mich perfekt.
Also nahmen wir ihn und es zeigte sich meiner Ansicht nach, dass es einer der besten Songs auf dem Album ist, die beste Produktion. Weil ich das so empfand, benannten wir das Album nach diesem Song. Das Album hat ein sehr cooles Cover, welches ein rauchiges Gefühl erweckt.
Your Just Smoke” ist über die eine Person, nach der sich viele von uns sehnen. Aber wir können diese Person nicht wirklich haben; vielleicht die Frau, wenn du ein Mann bist, und den Mann, wenn du eine Frau bist. Und du willst es so sehr, diese Person in deinem Leben zu haben und du kannst es nicht und du kannst es einfach nicht mehr aushalten.
C.L.: Vielleicht kannst du unseren Lesern vom Country Home Magazine erklären, warum so viele Künstler einen Liedtitel zum Albumnamen machen.
A.B.: Ich glaube, man will das so. In meinem Fall dachte ich, es würde einen guten Liedtitel hergeben. Ich meine, ein guter Albumname ist ein eingängig klingender Liedtitel, so dass man darüber nachdenkt „was wird das wohl bedeuten, was ist „Your Just Smoke”. Darüber hinaus denke ich, dass man eine Verbindung vom Namen des Albums zum Inhalt haben möchte.
Ich glaube, man sollte einen Songtitel nicht zum Albumnamen machen, wenn dieser Grundlage des Albums ist, wenn das gesamte Album von einem spezifischen Thema handelt. Dann wäre es nicht so gut, das Album nach einem Song zu benennen. Ich singe keine bestimmten Lieder, die dem Album einen besonderen Sinn geben. Ich singe darüber, was mich im Herzen bewegt, was die Hörer unterhalten soll.
Auf der einen Seite könntest du ein richtig schnelles, witzig-lustiges Lied haben oder andererseits einen traurig emotionalen Song über Hochs und Tiefs, ganz egal. Ich nahm denjenigen Titel für das Album, von dem ich dachte, es sei der einschlägigste und außerdem den von einem meiner Lieblingslieder des Albums.
C.L.: Wenn Leute dein Projekt für benachteiligte Kinder unterstützen wollen, wo können sie mehr Informationen finden?
A.B.: Erste Adresse wäre meine digitale Rodeo-Seite oder meine Myspace-Seite.
Digitalrodeo.com/anselbrown und myspace.com/anselbrown sind die besten Seiten, um die aktuellsten Informationen über mich zu bekommen.
Irgendwann werden wir eine „Bigger Heart Tour” Webseite haben und auch bei myspace vertreten sein. Also guckt einfach auf meine Myspace-Seite und meine Digital Rodeo-Seite, wo wir gerade zu tun haben.
C.L.: Danke, Ansel, für das Interview.
A.B.: Du bist großartig und danke, dass ich hier sein durfte.
Christian Lamitschka ( Ch.Lamitschka@t-online.de )
www.MySpace.com/ChristianLamitschka

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