“Sei ein Faber im Wind“, so lautet der Name des neuen Songs von Faber, dessen Video man hier sehen kann. Ein Lied, schmerzhaft, grausam, schön und wahrhaftig, Faber
singt es mit einem gewaltigen Furor und mit maximaler Hingabe. Er ist
gerade einmal 23, klingt und schreibt aber wie ein 50-Jähriger – und die
jungen Alten sind natürlich die besten Alten, die wir haben. Anders
gesprochen: Faber ist keiner, der über das Leben singen würde, ohne überhaupt gelebt zu haben.
Denn Faber ist natürlich keineswegs alles egal, ganz im
Gegenteil. Gerade weil ihm die Dinge, über die er singt, so wichtig
sind, verrät er seine Themen nicht an Kitsch und Gefühlsopulenz, wie das
in diesen Tagen so viele tun, die Authentizität für sich reklamieren,
aber doch nur hohle Schlagerstanzen abspulen. Die Musik und der Text von
“Sei ein Faber im Wind” verwenden Widerhaken, es geht an keiner Stelle darum, sattsam bekannte Befindlichkeiten zu paraphrasieren.
“Sei ein Faber im Wind”, so heißt auch das Debütalbum des Zürcher Songschreibers. Es wird am 7. Juli 2017 veröffentlicht. Auf dem Album wird klar: Faber ist keiner für Leute, die bei Faber an Sekt denken und Max Frisch nie gelesen haben. Faber zapft Quellen an, die sonst niemand im aktuellen deutschsprachigen Pop kennt, zumindest nicht in dieser Altersgruppe. Faber
ist mit den alten sizilianischen Volksliedern aufgewachsen, er liebt
Trubaci, die coolen Chanson-Franzosen, Polka, aber auch Folk und Nuancen
aus den alten amerikanischen Stilen. Das Verdienst Fabers ist
es, dass er all diesen Einflüssen die distinguierte Rotweinseligkeit
austreibt und sie auf die Straße zerrt, wo sie herkommen und hingehören.
Faber baut immer wieder Brüche ein, ein desparates
Element, eine gewisse Tomwaitshaftigkeit. Er überführt diese Stile in
den Pop, unter seiner Hand vereinen sie sich zu einem hochindividuellen,
ganz neuen Genre: Fabermusik. |