5 Länder in 14 Tagen

5
Länder in 14 Tagen
Am 20.04. ging es los mit dem Wohnmobil
von Wien Richtung Oberösterreich. Die erste Ausfahrt nach der
Winterpause. Nachdem wir uns in Haag/Hausruck gerade nächtlich
niedergelassen hatten wurden mein Mann und ich von einigen
Countryfreunden entdeckt und sofort abgeschleppt. Und wohin? Nur 20
km weiter nach Gurten, denn dort spielte im Pfarrsaal die >Ghost
City Band
< auf. Alle freuten sich, dass wir ihr Fest
überraschenderweise besuchten und es wurde ja ein wirklich netter
Abend.

Die >Ghost City Band<
(www.ghost-city-band.at),
kennen wir schon sehr lange, doch diesmal spielten sie in einer neuen
Besetzung: Max Zauner (Gesang Gitarre), Ursula Weiermann (Gesang,
Geige, Piano), Peter Strassl (Gesang, Gitarre), Milo Popovic (Gesang,
Sologitarre), Heinz Hofstätter (Gesang, Schlagzeug), Reini
Feichtelbauer (Bass). Sie brachten eine sehr gute Auswahl vieler
bekannter Countrymusic-Stücke, z. B. >From
Oklahoma with love<, >Lodi<, >Tulsa Time<, >Wagon
Wheels<, >Fishing in the dark<, >The Wanderer< und
vieles mehr.
Sehr positiv finden wir, dass fünf der sechs
Bandmitglieder auch singen. Dadurch ergibt sich eine große
Abwechslung im Stil und die Band wird jährlich besser.
In einer Pause zeigten >Die Edlen
Damen
< (darunter auch einige Herren) einen Showblock der ein
wenig an >High Noon< erinnerte. Kurz nach Mitternacht brachten
unsere Freunde uns wieder zurück zum Wohnmobil.
Am nächsten Tag zogen wir weiter nach
Westen, zwei Tage Rast in Gaildorf, danach peilte Franz die Stadt
Pforzheim an. Warum, was gibt es dort besonderes? Erst nachdem wir
unseren Stellplatz für die Nacht bezogen hatten ließ Franz die
Katze aus dem Sack: Dienstag Abend spielte im >Bottich<
die irische Band >Caladh Nua< (www.caladhnua.com).
Und da ich ein großer Fan irischer Musik bin und Franz das natürlich
weiß, hatte er die Route so ausgewählt. Herz was willst Du mehr!
Für solche Überraschungen ist mein Mann immer gut.
Nach 40 Minuten Fußmarsch erreichten
wir also den >Bottich<, die Heimat des Folkclubs PRISMA
(www.folkclub-prisma,.de). In
gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre genossen wir dort traditionelle
und auch modern arrangierte irische Tanz- und Gesangstücke. Diese
junge Band setzt sich zusammen aus: Lisa Butler (Gesang, Fiddle),
Eoin O´Meachair (Banjo, Mandoline, Whistle), Paddy Tutty (Fiddle,
Viola, Bodhran), Derek Morrissey (Akkordeon), Colm O´Caoihm
(Gitarre, Bouzouki). Der Veranstalter und Obmann des Vereins, Hese
Schröter, ist selbst Musiker. Er war so angetan davon,
internationale Gäste – also uns beide – in seinem Club
anzutreffen, dass er uns auf der Bühne dem Publikum vorstellte. Und
die Band >belohnte< unseren Besuch mit ihrer neuesten CD >Next
Stop<.
Der Folkclub PRISMA bietet regelmäßig
interessante Musikabende an. 14 Tage vorher hätten wir zum Beispiel
Yannick Monot & Ses Moutons Menteurs bei ihm angetroffen. Also:
Pforzheim ist eine Reise wert.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach
Völklingen und besichtigten dort das Weltkulturerbe Völklinger
Hütte
. Ein Wahnsinnsprojekt, das muss man einfach mal
gesehen haben. Also nicht nur Musik, auch Industriekultur begleitete
uns auf dieser Reise. In Etappen ging es weiter über Luxemburg,
durch Belgien (zwecks Schokoladeeinkauf) und schließlich in die
Niederlande, unser eigentliches Ziel. Doch bevor das große Spektakel
losging hatten wir noch einige Tage zum Relaxen inmitten einer
Birnenplantage bei Maasdam.
Donnerstag bezogen wir Stellung in
RAAMSDONSKVEER auf dem für die Camper
freigegebenen Sportplatz. Es war schön, auch hier wieder Freunde aus
Frankreich und Deutschland zu begrüßen.
Und am Freitag, 03.05., ging es endlich
um 20 Uhr los. Unter einem großen Zirkuszelt, in dem man eine Music
Hall aufgebaut hatte, fand das 21. Internationale Cajun- und
Zydeco-Festival
statt (www.zydecozity.nl)
welches uns nun drei Tage in seinen Bann schlagen sollte.
Insgesamt waren drei Bühnen aufgebaut,
zwei indoor (Main Stage und Cajun Stage), eine outdoor (Swamp Stage).
Diese wurden teils abwechselnd, teils ein wenig überschneidend
bespielt, das war jedoch bestens organisiert so dass man wirklich
jede Band hören und erleben konnte und manche davon gleich mehrmals.
Es gab absolut keinen musikalischen Leerlauf.
Freitag, 03.05.:
>Front Row Zydeco<
(http://frontrowzydeco.wix.com),
eine noch junge Band aus den Niederlanden, eröffnete auf der
Main Stage den Reigen mit temperamentvollen Zydeco-Klängen und einem
tollen Drive den deren fröhliche Schlagzeugerin (!) vorgab.
Instrumente: Sax, E-Git., Akkordeon, E-Baß, Drums.
Im Anschluß daran 2 x 30 min. mit
<Chanky Chank< (www.facebook.com/ChankyChank).
5 MusikerInnen aus Großbritannien auf der Cajun Stage. Sie
präsentierten traditionelle Cajun-Musik zum Tanzen mit Gitarre,
diatonischem Akkordeon, Fiddle, Contrabaß, Percussion und
französisch gesungen. Leider hatten sie noch keinen Tonträger.
Als Gegenstück dazu abwechselnd auf
der Main Stage >Zydeco Fever< (NL).
(www.zydecofever.com).
4 Musiker mit fröhlicher Zydeco-Musik aus New Orleans. Als
Gastsängerin versprühte <Voodoo Queen May B.< auf der
Bühne ein wahres Feuerwerk (auch optisch!). Instrumente: E-Git.,
Akkordeon, Washboard, E-Baß, Drums, Gesang englisch.
Die letzte Band am Freitag war >Lil’
Jim’s Big Squeeze<
(UK).
(www.facebook.com/LilJimsBigSqueeze).
Und diese 5 Burschen rockten die Bühne, da brach schon ein wenig die
Hölle los, auch wegen der Lautstärke. Instrumente: E-Git., E-Baß,
Akkordeon, Washboard, Drums und natürlich Gesang auf englisch und
französisch.
Samstag, 04.05.:
Das wurde ein sehr langer Tag. Bereits
ab 11 Uhr konnte man an einem Cajun Danceworkshop mit Henk und Hannie
teilnehmen.
Erste Band am Start indoor auf der
Cajun Stage: >Down Town Cajun Band< (NL)
(www.downtowncajunband.nl).
Vier MusikerInnen brachten Old Time Cajun Music aus Louisiana, alles
natürlich französisch gesungen und instrumentiert mit Fiddle,
diatonischem Akkordeon, akust. Gitarre und Triangel. Wir kennen diese
Band schon länger. Mit Probeterminen haben sie jetzt einige
Schwierigkeiten, da die Hälfte der Band nun in Frankreich lebt. Aber
gute Musiker überwinden alle Entfernungen und Grenzen.
Nachmittags war freier Eintritt und da
spielte sich hier ein >Louisiana Mardigras< ab mit
Verkleidungen, Tänzerinnen und >The Juggets Jazzband<
(http://members.home.nl/w.vangool/pages/biografie.htm),
8 Mann stark spielten sie feinen Dixieland- und New Orleans-Jazz mit
Baßtrommel, Banjo, Sousaphon, und einigen anderen Blasinstrumenten.
Hervorstechend war ihr Grand Marshall der am Washboard selbst Hand an
legte. Was ist Mardigras? Das ist Karneval in New Orleans.
Auf der Swamp Stage intonierte
zwischendurch die Gruppe <Pain d’Maïs< aus Frankreich
(https://myspace.com/paindmais),
5 Mann hoch, bewaffnet mit Fiddle, diatonischem Akkordeon, akust.
Gitarre, E-Baß und Drum und im Programm wunderbare Cajun-Tanzmusik,
z. B. >Chère ici, chère là-bas<, >Amedee Ardoin<, u.
a. Die Tänzer kamen auf diesem Festival auf jeden Fall auf ihre
Rechnung, konnten sie doch von einer Bühne zur nächsten ziehen und
drei Tage durchtanzen.
Ab 15 h lief das Programm weiter auf
der Main Stage mit >Red Kidney Beans< (NL)
(http://redkidneybeans.nl).
4 Mann spielten sehr modernen rockigen Zydeco mit E-Git., E-Baß,
Drums, Akkordeon und Washboard.. Für uns ein wenig zu laut, daher
genossen wir in der Zwischenzeit eines der typischen creolischen
Gerichte mit Crawfish (Krebs). Hmmmm!
Und wieder eine Band aus den
Niederlanden: >ZydeGoNutz< (www.zydegonutz.nl).
Zuerst standen nur 5 Musiker auf der Bühne mit Akust. Gitarre,
Akkordeon, E-Git., Banjo, Mandoline, E-Baß, Drums und legten eine
tolle Zydeco-Rock’n-Roll-Mischung hin. Doch auf einmal wurde ein
Gastmusiker angekündigt der große Begeisterung unter allen
Anwesenden und auch Überraschung bei uns auslöste: Sam Murray aus
GB, der frühere Drummer in dieser Band, den wir auch von Cajun
Roosters schon lange persönlich kennen war nach langer Krankheit
wieder hier. Er sagte den ersten Titel an: >Les Flammes d’Enfer<
…. that’s where I’ve been …. but I’m back“ und das
Publikum tobte. Sichtlich mit Freude und Genuß spielte er bei dem
Lied das Triangel und sang. Bei dem Lied >Oh bye bye< spielte
er Washboard. Danach noch einige Songs mit Gitarre, z. B. >Man Of
Constant Sorrow< und zu meiner besonderen Freude >Galway Girl<.
Wir wechselten zur Cajun Stage, dort
spielten gerade >Des Fais Do Do< (www.desfaisdodo.nl),
6 Musiker, ebenfalls aus den Niederlanden, temperamentvolle Cajun-
und Zydecomusik. Und wieder erklang, diesmal ein wenig anders
arrangiert, >Galway Girl<. Ich liebe dieses Lied! Und wie immer
war die Tanzfläche gerammelt voll. Diese Gruppe werden wir in 14
Tagen auf dem Louisianaball wieder hören.
Da sich die Auftritte der Bands nun
teilweise wiederholten – nicht natürlich deren Musikprogramm, die
haben alle genug Repertoire – machten wir Pause und kamen erst
wieder zur >River Zydeco Band & Zydeco Singers< in
die Halle. Ebenfalls eine einheimische Band und sehr gute
Tanzmusik. Unterstützt wurden sie von 3 Damen, den Zydeco Singers,
die für diesen Auftritt dazu engagiert worden waren.
Der Schlussakt am Samstag kam aus den
USA >Lil’ Wayne & Same Ol Two Step<
(http://sameol2step.com).
Obwohl sie authentisch und sehr gut spielten, mit einer Bassistin die
wie angewachsen schien, ….. auf die Texte durfte man nicht achten,
da fühlten wir uns auf den Arm genommen. Manche Songs klangen, als
würden sie gerade im Stegreif erfunden. Das ist natürlich peinlich,
wenn man die Originaltexte kennt. Also auf ….. es steht uns noch
ein Tag bevor.
Auch Sonntag, 05.05., gab es
wieder einen Tanzworkshop, diesmal für Zydeco. Doch wir genossen
statt dessen einen ausgezeichneten Creole Brunch, ein ganz leckeres
Endlos-Buffet, begleitet von der Musik von >Pain d’Maïs<.
Das war passend, da man den Namen mit >Maisbrot<
übersetzen kann . Ansonsten diente
der Tag der musikalischen Auffrischung der schon gehörten Bands. Nur
die Gruppe >Allez Mama< (www.allezmama.nl)
war für uns noch neu. Sie sangen zur sehr guten Zydeco-Rock-Musik
als einzige in ihrer Muttersprache holländisch mit teils witzigen
Texten.
Zusammenfassend können wir sagen: ein
äußerst gut organisiertes Festival, gute Musik in verschiedenen
Stilrichtungen und trotzdem immer am Thema geblieben. Gutes Essen,
freundlicher Service, und sehr sehr sauber, sowohl am Festivalgelände
als auch auf dem Campground. Auch mit dem Besucherzuspruch können
die Veranstalter zufrieden sein. Und natürlich fanden einige CD’s
den Weg in unsere Heimat.
Montag war Abreise nach Köln, wo ich
am Dienstag in das Flugzeug Richtung Wien stieg. Franz machte sich
auf den Weg zum nächsten Fest nach Bücheloh und ich nach Klagenfurt
mit MIDNIGHT SPECIAL. Doch davon ein anderes Mal.
Text & Fotos: Eliza und Franz für Country Music News International

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