Bad Ischl – Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Erstens
kommt es anders- zweitens als man denkt
Donnerstag, 24.05., mit dem Zug nach
Passau. Dort erwartet mich schon mein Mann Franz mit dem Wohnmobil
und weiter geht es nun auf eigenen Rädern Richtung Bayrischen Wald
zu einem Übernachtungsplatz für Wohnmobilisten. Erst am Freitag
peilen wir unser eigentliches Ziel, nämlich Strakonice in Tschechien
und das Jamboree 2012 an. Erfreut, das Schloßparktor offen zu
finden, wo wir schon immer während des Festivals campen durften,
suchen wir uns einen schönen Platz unter den Bäumen. Ein Biker mit
Zelt und ein PKW stehen auch schon da.
Wir sehen und hören nebenan die
Arbeiten an der Bühne, hören den Soundcheck und machen einen
Stadtbummel. Einen Irish Coffee später
erleben wir bei unserer Rückkehr einen großen Schreck: das Parktor
ist geschlossen, unser Auto eingesperrt, wir sind ausgesperrt, was
tun? Zum Glück war das Tor nur durch schwere große Steine gesichert
die wir wegdrücken konnten. Unverändertes Bild: ein Zelt mit
Motorrad und unser Wohnmobil, und das eine Stunde vor Konzertbeginn.
Wo sind die Besucher, Camper, Musiker? Sind wir im falschen Film?
Nach einigem Herumfragen konnte uns endlich jemand verdeutschen, dass
neuerdings auf diesem Areal nicht mehr geparkt oder gecampt werden
durfte da Privatgrund. Man verwies uns auf einen Campingplatz 2 km
außerhalb der Stadt. Keine Hinweistafeln, keine Mitteilung, keine
Information diesbezüglich. Wir fühlten uns überhaupt nicht
willkommen hier und zogen enttäuscht noch am gleichen Abend wieder
Richtung Heimat.
Schade, denn das Bluegrassfestival war
immer sehr schön und hätte mich besonders diesen Freitag
interessiert, eine Banjo-Band stand nämlich auf dem Programm. Auf
dem Rückweg übernachteten wir bei dem tschechischen Restaurant
>Pumperle< und das dortige ausgezeichnet gute Nachtmahl hat
unsere Stimmung wieder ins Lot gebracht.
Das nächste Ziel war dann Samstag,
26.05., Bad Ischl. Und hier kam die nächste unangenehme
Überraschung, denn parken mußte man direkt bei der Katrin-Seilbahn
und nicht auf dem Rennplatz im Grünen. Das war wohl nicht unser
Wochenende…… Einen Vorteil hatte der Parkplatz jedoch, denn wir
bekamen Dank Wolfgang Imber (Countrysplitters) Stromanschluß und es
waren nur ein paar Minuten Fußweg zur Veranstaltungshalle. Aber
jetzt nichts wie rein ins musikalische Vergnügen.
Samstag, Musik-Start
pünktlich 17:00 nach der Begrüßung durch Gerhard Meidl.
ALBUM – (www.albumband.cz)
Spitzenband aus Tschechien, einheitlich gekleidet mit karierten
Hemden und bewaffnet mit Dobro, E-Baß, Mandoline, Gitarre, Banjo.
Diese Band gibt es seit 1987, sie spielen sehr traditionellen
Bluegrass aber sie haben auch den Mut, Nicht-Bluegrass-Songs in
diesem Stil zu arrangieren. Z. B. >Englishman in New York< von
Sting, oder >Dancing Queen< von ABBA, den Pop-Song >Memphis
Tennessee<. >Jambalaya< kam äußerst flott daher, dafür
umso einschmeichelnder der >Kentucky Waltz< auf der Dobro.
Abgeschlossen wurde ihr zweites Set mit einem tschechischen Lied.
DOUG ADKINS –
(www.dougadkins.com)USA,
Singer/Songwriter aus Montana, konnte mit seiner Band nahtlos an die
bereits ausgezeichnete Stimmung anschließen. >Honky Tonk<,
>Cry Cry, Cry<, >Loved you more than Sunshine< (von
seiner neuen CD), usw. Während er >Folsom Prison Blues< sang
ging er durch das Publikum und schüttelte mal hier mal da die Hände.
Er verstand es meisterhaft, die Leute zum Mitmachen, z. B. zum Heulen
wie Hunde, zu animieren. Auch ein Tänzchen mit ihm hatte ich die
Ehre während eines Liedes. Sein E-Gitarrist legte ein höllisches
Tempo vor.
Die daran anschließenden RODEO
(http://rodeo.extra.hu)
aus Ungarn waren das absolute Kontrastprogramm. Sie spielten
altbewährt und souverän >I fly away<, >Louisiana Saturday
Night<, >House of the rising sun<, >Hey Jude<, usw.
Und als letzte Nummer im ersten Set >Soldiers Joy< mit Ede an
der Fiddle, eines meiner Lieblingslieder.
Vierte Band an diesem Tag war JOHNNY
CASH REVIVAL BAND<
aus der Slowakei (Homepage ?). Wie schon
der Name verrät so hat sich Robert Simek durch und durch mit Johnny
Cash identifiziert, nicht nur in den Liedern, im Vortrag, in der
Gestik, in der Kleidung, sogar eine natürliche Ähnlichkeit zu
Johnny Cash ist vorhanden. Er brachte eine sehr authentische Show –
Lieder aufzuzählen mag sich wohl erübrigen. Wäre das Schlagzeug
etwas weniger dominant gewesen, die Show hätte durchaus noch
gewonnen. Aber die Wunderkerzen leuchteten trotzdem bei >Long
Black Veil<, >Sunday Morning Coming Down< und >I saw the
Light<.
Jede dieser Bands brachte noch ein
zweites Set, den Abschluß machten RODEO. Leider kamen zu
vorgerückter Stunde viele angeheiterte Jugendliche, offenbar von
einem anderen Fest, die unangenehm auffielen.
Sonntag:
Nach einem kleinen Bummel durch Bad
Ischl hieß es wieder Bühne frei um 17 h mit
HOLY ANN &
THE JUKEBOX JUNKIES

(http://members.liwest.at/jukebox.junkys).
Mit rockiger rauchiger Countrystimme gab Holy Ann nach
11jährigem Bestand mit ihrer Band an diesem Abend den letzten
Auftritt und geht nun in die kreative Pause. Aus diesem Anlaß
verteilten sie und ihre Fans den ganzen Abend Süßigkeiten an die
Gäste. Sie verabschiedeten sich lautstark mit >I feel lucky<,
>Bad moon rising<, >Lay down Sally<, >All night long<
u. a., und bei >Honey, I am home< stand Ann bereits auf den
Tischen und das Publikum tobte. Die Linedancer hatten ihre Freude und
tanzten sogar zu dem klassischen Rock’n Roll >Maybellene< von
Chuck Berry einen Linedance, was mir als Boogie- und
Rock’n-Roll-Tänzerin weh tat. Aber jedem das Seine.
Mit der zweiten Band NUGGET
(www.nugget.at)
wurde es wieder ruhiger im Saal, mit schönen Liedern wie: >You
don’t have do say you love me<, >I am walking the floor over
you<, >Carolina in the Pine<, >She’s gone gone gone<
und anderen. NUGGET – locker und professionell wie man sie
seit 35 Jahren kennt. Über sie noch viel zu schreiben hieße >Eulen
nach Athen tragen<.
TEX ROBINSON & FRIENDS
(www.texrobinson.com)
standen bereits in den Startlöcher mit >East Bound and Down< –
ein Lied das mich immer noch an den so jung verstorbenen Robert
Steubl erinnert und ich schon lange nicht mehr gehört habe. >All
you ever do is bring me down<, >You’re my best friend< und
andere gut bekannte Songs die er immer mit sehr guter Moderation
ankündigte.
Die letzte Gruppe wie immer hier in Bad
Ischl war natürlich LEWIS NIDERMAN & BAND (www.lafayette.at).
Lewis begann mit Cajunmusic, es folgte TexMex und dann viele Johnny
Cash-Songs >I Got Stripes<, >Give My Love To Rose<, u. a.
Auch Lewis verstand es ausgezeichnet, die Leute mitzureißen. Um 2 h
Früh erklang das Schlußlied >Irene Good Night<.
Bad Ischl fiel eigentlich diesmal aus
dem Rahmen, denn es gab KEINEN Regen. Organisatorisch und musikalisch
ist es Gerhard Loidl und seinem Team vom Country Circle Bad Ischl
sehr gut gelungen, die meisten Geschmacksrichtungen zufrieden zu
stellen und alle freuen sich auf das Internationale Country Music
Festival 2013 www.countrycircle.at.
Text und Fotos: Eliza

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