Toby Keith – live im Kesselhaus, München (Konzertbericht + Interview)

Toby Keith – live im Kesselhaus, München

Am 5. November gab Country-Star Toby Keith sein Debüt-Konzert in Deutschland. Das Kesselhaus in München wurde für einen Abend zu einem Honky-Tonk umfunktioniert.

Das Vorprogramm bestritt die skandinavische Rock-Sängerin Jill Johnson. Sie bot 5 Eigenkompositionen dar, die stilistisch gar nicht so weit von der modernen Country-Music entfernt waren. Eine ausdrucksstarke Stimme, gute Texte, kurzum eine passende musikalische Einstimmung.

Bis zum Auftritt des Stars dauerte es dann noch fast eine Stunde. Die Geduld des Publikums wurde also auf eine harte Probe gestellt, wurde aber durch eine energiegeladene Show belohnt. Neben dem Sänger standen nicht weniger als 11 Musiker auf der Bühne. Neben den klassischen Country Instrumenten waren auch Bläser zu hören. Sehr abwechslungsreich gestaltete sich dann das Programm. Laut war es auf jeden Fall, aber dem Publikum gefiel es. Ich hätte mir eine detailreichere Aussteuerung der Tontechnik gewünscht, aber möglicherweise lag das auch an der Akustik der Halle. Seit Anfang der 90er Jahre ist Toby Keith nun bereits fixer Bestandteil der Country-Szene. Dementsprechend groß ist sein Repertoire, aus dem er schöpfen kann. Von seinen großen Hits fehlte keiner, oder fast keiner. Auch sein kürzlich erschienenes Album „Clancy’s Tavern“ kam nicht zu kurz. „American Made“ aus demselben war gleich der Eröffnungstitel. Der Titelsong „Clancy’s Tavern“ handelt von der Bar seiner Großmutter, in der er seine ersten musikalischen Erfahrungen sammelte. Einer von mehreren Höhepunkten des Konzerts. Ebenfalls ein neuer Titel war „Red Solo Cup“, ein eher belangloses Lied über eine rote Plastiktasse. Mit seinem Refrain „red solo cup I fill you up, let’s have a party“ und einer ins Ohr gehenden Melodie entpuppt sich dieses Lied allerdings als ein Publikumsfavorit und als möglicher zukünftiger Hit. Ein weiterer Höhepunkt war eine unplugged Version von „Weed With Willie“. Angeblich hat er einmal vor einem Konzert mit Willie Nelson Marijuana geraucht und ist dann in ein Koma gefallen. Ob wahr, oder nicht, jedenfalls ist es eine gute Geschichte. Einen Hang zu ironischen Texten hat der Künstler. „Get Out Of My Car“, das von einem missglückten Versuch handelt eine Barbekanntschaft zu einem erotischen Abenteuer zu bewegen oder „As Good As I Once Was“, eine heitere Betrachtung des eigenen Alterns. Neben den Qualitäten als Liederschreiber ist es aber vor allem auch die markante Stimme, die diesen Künstler verdienterweise zu einem der Giganten der derzeitigen Country-Szene macht. Diese Stimme und die hervorragende Band, die sowohl harte Rock-Riffs als auch sanftere Country-Klänge überzeugend darbieten kann. Nach etwa 70 Minuten eines sehr kurzweiligen Konzerts gibt es noch eine Zugabe: „A Little Less Talk And A Lot More Action“. Danach wirft er das Mikrofon ins Publikum. Ein untrügliches Zeichen, daß die Darbietung zu Ende ist.

Es bleibt zu hoffen, daß der Erfolg dieses Konzertes Veranstalter ermutigt in Zukunft vermehrt auf diese nach wie vor in Deutschland unterrepräsentierten Musikrichtung zu setzen.

Siegfried Schneeweiss

YouTube

By loading the video, you agree to YouTube's privacy policy.
Learn more

Load video

Related Posts

Steve Yanek Interview & Story

By Big Al Weekley for Country Music News International Magazine & Radio Show

Buddy Jewell joined by Clint Black, Marty Raybon and The Bellamy Brothers

By Preshias Harris for Country Music News International Magazine

George Strait With Two-Record Setting

George Strait Kicks Off Summer Performances

Morgan Wallen Underway

MORGAN WALLEN ONE NIGHT AT A TIME WORLD TOUR

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *